Letzte Woche waren wir im Rahmen des Projekts Urban Community Composting zu Besuch in Prag und haben dort unsere kompostierenden Kolleginnen zum ersten Mal persönlich getroffen. Das Projekt läuft für anderthalb Jahren zusammen mit den Partnerorganisationen Kokoza (Prag) und Gartenpolylog (Wien) im Rahmen des EU-Programms Erasmus+.
   

In Prag hat Kokoza inzwischen 11 öffentliche Stellen eingerichtet, an denen gemeinschaftlich kompostiert wird. Viele von diesen stehen im öffentlichen Raum, manche in den Höfen von Wohnblocks oder auch in Nachbarschaftszentren. Hier benutzen sie unterschiedliche Kompostierungsmethoden, aber am meisten hat uns „the Rocket“ beeindruckt – ein Metallbehälter, der bis zu 215 Liter Bioabfall pro Tag verarbeiten kann. Das ist eine Menge: etwa 12 bis 15 braune Tonnen pro Woche! Dort wird das gesamte Biogut von anliegenden Holešovice-Markt kompostiert.

Eine wesentlicher Unterschied zwischen den 3 Städten, der uns bei dem Besuch noch stärker verdeutlicht wurde, ist die Organisation der Bio-Abfälle. Während in Deutschland die braune Biogut-Tonne inzwischen verpflichtend für Haushalte ist, sieht die Abfallmanagement in den Partner-Ländern dies nicht vor. Daraus ergibt sich ein vielseitigeres Panorama beim Umgang mit Biogut, was evtl. einen zeitigeren und aufgeschlosseneren Umgang mit der Community Composting zu Folge hat. So hat auch Gartenpolylog  in Wien bereits zwei Stellen eingerichtet. In Berlin hingegen finden sich noch keine Komposter im öffentlichen Raum, sondern meistens nur an öffentlich zugängliche Stellen, (wie z.B. Gemeinschaftsgärten). Das möchten wir ändern!

Wir hatten eine total schöne Zeit in Prag. Danke an unsere Kolleginnen für den inspirierenden Austausch und die Gastfreundschaft! Wir freuen uns die Zusammenarbeit fortzusetzen und gemeinschaftliches Kompostieren in Berlin zu stärken. Ende Februar werden wir unsere Partnerorganisationen selbst bei uns begrüßen und unserer Kompost-Station vorstellen. Im Sommer geht es dann abschließend nach Wien.