Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hat die Entwicklung eines Gemeinschaftgarten-Programms in Auftrag gegeben. Der Prozess ist partizipativ angelegt. Wir hoffen nun, dass es ein möglichst breiter und intensiver Prozess wird!

Es ist schonmal erfreulich zu erfahren, dass die Partizipation nicht nur auf digitale Instrumente beschränkt sein wird, sondern, dass wir Gelegenheit haben werden, live miteinander ins Gespräch zu kommen: am 12. August 2021 wird es eine Zwischenveranstaltung geben, in der bisherige Ergebnisse präsentiert werden und in der Woche darauf wird es 3 Werkstätten zu den Themen Netzwerke, Förderinstrumente und Rechtliches stattfinden.

In diesen 4 Veranstaltungen wird es die Gelegenheit geben, Themen und Anliegen einzubringen. workstation formuliert hier bereits einen Wunsch an das Programm: Die festgeschriebene Anpassung des Programms nach Ablauf von z.B. 4 Jahren.

Tja, komisch vielleicht Veränderungen zu wünschen, bevor es überhaupt einen Entwurf gibt. Nun, im Laufe der letzten 15 Jahre hat workstation viele Gemeinschaftsgärten bei der Entstehung begleitet. Urbane Gärten haben sich sehr schnell verbreitet und vielfältige Formen angenommen. Es ist abzusehen, dass sie sich weiterwandeln werden. Es ist allerdings noch nicht abzusehen, WIE sich aktuelle Entwicklungen auf Gemeinschaftsgärten auswirken werden. Insbesondere denken wir da an das Spannungsfeld, das in aller Munde ist: Einerseits der Baudruck, andererseits die Notwendigkeit, Stadtgrün zu erhalten, auszuweiten und ökologisch aufzuwerten.

Nun, aus diesen Überlegungen und angesichts der strukturellen Vielfalt von Gemeinschaftsgärten, wäre ein Programm, das „in Stein gemeißelt“ ist, eher kontraproduktiv. Stattdessen scheint uns die Aussicht auf ein Programm, das von vornherein eine Überarbeitung oder Anpassung nach z.B. 4 Jahren schriftlich verankert, stimmiger: Sachen, an die zunächst keine*r gedacht hat, könnten in der Revision berücksichtigt werden und heikle Fragen, für die es evtl. nicht gleich eine befriedigende Lösung gibt, können mit ein paar Jahren Programm-Erfahrung wieder diskutiert werden.